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4. Seminar Grenzüberschreitender Zahlungsverkehr und sonstige Bankentgelte Der Euro und seine Auswirkungen auf den Verbraucher 28. Mai 2001 |
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Thomas Sári, Euro-Info-Verbraucher e.V. Euro-Info-Verbraucher e.V. kann auf einen weiten Erfahrungsschatz zurückgreifen, soweit es um das Thema "Euro und Verbraucher" geht. Verbraucheranfragen zu den bestehenden Informationsmöglichkeiten und den unterschiedlichen Stufen der Eurogeldeinführung beschäftigen uns häufig. Dabei wird insbesondere von deutschen Verbrauchern eine umfangreiche Information durch öffentliche Stellen und private Finanzinstitute vermisst; und dies gilt, obwohl im Jahr 2001 in Deutschland um die 5 Millionen und in Frankreich 22,95 Millionen für die laufenden Informationskampagnen ausgegeben werden sollen. Gleichzeitig fällt es bei Euro-Info aber auch immer wieder auf, dass vorhandene Angebote in beiden Ländern nicht in Anspruch genommen werden. Die Verbraucherschützer erwarten eine Interessensteigerung beim Grossteil der Verbraucher auch erst zum Jahresende kurz vor dem Stichtag. Etwas anderes gilt, soweit es um die Frage zu versteckten Preiserhöhungen im Zusammenhang mit der Euro-Einführung geht. Bereits jetzt zeigen Untersuchungen von Verbraucherschutzorganisationen zu Bankgebühren, dass mit Steigerungen zu rechnen ist. Auch erwarten Unternehmer durch den leichteren Preisvergleich der deutschen und französischen Angebote im Grenzraum nach dem 01. Januar 2002 ein verändertes Einkaufsverhalten. Die zum Teil erheblichen Preisunterschiede gleicher Produkte in den Nachbarländern wurde bereits im März 1999 von Euro-Info durch eine Vergleichsstudie aufgezeigt. Mit dem Euro werden diese Abweichungen noch deutlicher werden. Während zu dem Thema "Euro und Verbraucher" bisher ausschließlich Informationsanfragen eingingen, beschäftigt sich Euro-Info bereits seit langem auch mit Reklamationen soweit es um Auslandsüberweisungen und dadurch entstehende Gebühren geht. So gingen im Jahr 2000 bei Euro-Info über 400 Reklamationen nur zu dem Thema der Bankgebühren ein. Verbraucher beschweren sich immer wieder über die Höhe der Auslandsüberweisungen, wobei der Missmut steigt, je näher der Euro kommt. Nicht nur Verbraucherschutzorganisationen, sondern auch die europäische Kommission verlangt hier von den Banken eine dringende Verringerung der Gebühren. Hinzu kommt die doppelte Gebührenbelastung, welche von den Geldinstituten zulasten der Kunden vorgenommen wird, obwohl dies seit 1997 durch die europäische Richtlinie 97/5/EG untersagt ist. So werden ohne ausreichende vorherige Kundeninformation und teilweise obwohl der Kunde ausdrücklich angibt, dass die Auftraggeberbank ausschließlich Gebühren erheben soll, regelmäßig solche zusätzlich von der Empfängerbank einbehalten. Darüber hinaus bemängeln gerade im Grenzraum ( in dem es über 60 000 Grenzpendler gibt ) immer wieder Verbraucher, dass Sie ihr Geld nur gegen erhebliche Kosten in die fremde Währung tauschen können. In diesem Zusammenhang weist Euro-Info unter anderem auf den gebührenfreien Bargeldumtausch bei den Landeszentralbanken und der Banque de France hin. Letztere werden auch noch nach dem 01. Januar 2002 und soweit es um den Umtausch der nationalen Währung in den Euro geht, eine besondere Rolle spielen. So wird in Frankreich die kostenlose Umtauschmöglichkeit über drei Jahre für Münzen und über zehn Jahre für Geldscheine bestehen. Die deutschen Zentralbanken bieten eine solche Möglichkeit unbegrenzt an. Probleme werden allerdings entstehen, soweit es um den Umtausch einer ausländischen europäischen Devise im Inland geht. Hier besteht noch keine Einigkeit, wie lange und zu welchen Konditionen dies gewährleistet wird. Französische Geschäftsbanken bieten
einen Tausch in den Euro voraussichtlich bis zum 30.06.02 an. In Deutschland
kann ein solcher nur bis zum 28.02.02 erfolgen. Auf weitere Daten weist
Euro-Info-Verbraucher hin: Die gesetzliche Gültigkeit der DM läuft am
31.12.01, des FF am 17.02.02 aus. |
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