Die Neuwagenpreise in der EU nach der Erweiterung

Vor wenigen Wochen veröffentlichte die Europäische Kommission ihren jährlichen Bericht für 2004 über die Preise auf dem Kfz-Markt für Neuwagen in der Europäischen Union.

Dieser Bericht bestätigt die Beobachtungen der letzten Jahre: Deutschland ist noch immer das Land mit den im Durchschnitt höchsten Nettopreisen. Demgegenüber bleibt Finnland das für Neuwagen günstigste Land der Eurozone.

Die große Besonderheit dieses Jahr: Der Bericht berücksichtigt den Beitritt der neuen Mitgliedstaaten zur Europäischen Union und erlaubt daher den Verbrauchern, einen vollständigen Überblick über die Preise im neuen Europa der 25 zu gewinnen.

Zur Erinnerung: Ein Fahrzeug wird steuerlich dann als neu betrachtet, wenn es weniger als 6 Monate nach seiner Erstzulassung an den Käufer ausgeliefert wird oder wenn die Laufleistung nach der Erstzulassung weniger als 6000 km beträgt.

Die Übereinstimmung der Preise in der Euro-Zone

Bei einem Vergleich der Preise in den „alten“ Mitgliedsstaaten der EU lässt sich feststellen, dass die Preisunterschiede im Vergleich zu den vorherigen Jahren immer geringer geworden sind. Innerhalb eines Jahres sank der durchschnittliche Preisunterschied von 5 auf 4,5 %. Allerdings sind je nach Land, Hersteller und Modell noch immer zahlreiche Schnäppchen zu machen.

Innerhalb der Kategorie Kleinwagen sollte man z.B. einen Opel Corsa besser in Frankreich als in Deutschland kaufen. In der höheren Klasse ist ein Audi A3 z. B. in Belgien und Luxemburg (etwa 17.500 € ohne Steuern) günstiger als in Frankreich (etwa 18.300 € ohne Steuern) oder in Deutschland (18.800 € ohne Steuern).

Zur Erinnerung: Beim Kauf eines Neuwagens in einem anderen Land der EU zahlt der Verbraucher den Preis ohne Steuern im Einkaufsland zuzüglich der deutschen Mehrwertsteuer von 16 % bei Zulassung in Deutschland.


Die Preise in den neuen Mitgliedstaaten: Alles hängt von der Fahrzeugklasse ab

Die Fahrzeuge sind in den neuen Mitgliedstaaten in der Regel preiswerter als in den Ländern der Eurozone. Für dasselbe Modell kann die Preisdifferenz bis zu 20 % betragen.

Das preislich attraktivste Land der neuen Mitgliedstaaten ist Polen!
So kostet z.B. ein neuer Toyota Advensis in Deutschland etwa 18.500 € ohne Steuern, während er in Polen mit 13.000 € ohne Steuern erheblich günstiger ist.

Hieraus sollte man jedoch nicht folgern, dass es stets von Vorteil ist, seinen Neuwagen in den neuen Mitgliedstaaten zu kaufen: Für Neuwagen gehobener Klassen wie z.B. Sportwagen ist es oft interessanter, das Fahrzeug in der Eurozone zu kaufen. So sollte man etwa einen neuen Audi TTR besser in Luxemburg, Belgien oder in Frankreich kaufen (zwischen 29.700 und 30.700 € ohne Steuern) als in einem der neuen Mitgliedstaaten (zwischen 32.500 und 34.700 €).
Die Preisvergleichsstudie der Europäischen Kommission ist über den folgenden Link zugänglich:
http://europa.eu.int/comm/competition/car_sector/price_diffs/

Bei weiteren Fragen zögern Sie bitte nicht, unser spezialisiertes Juristenteam des Deutsch-Französischen Verbraucherzentrums zu kontaktieren.

Ihr Ansprechpartner:

Christian Tiriou
Tel: 07851 991 48-0
E-Mail: [email protected]


Euro-Info-Verbraucher e.V.
September 2004

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